Auszeichnung von Hanspeter Bethke aus Saxdorf
Mit einer Auszeichnungsveranstaltung am 14.02.2013 im Finsterwalder Logenhaus wurden die Kulturpreisträger 2012 des Elbe-Elster-Kreises geehrt. Landrat Christian Jaschinski überreichte die Medaillen, Urkunden und Geldpreise zur 15. Kulturpreisvergabe und zog mit Kulturamtsleiter Andreas Pöschl ein positives Fazit zum Kulturjahr 2012 im Landkreis.
Acht Preisträger in fünf Kategorien wurden für Ihre engagierte Arbeit geehrt. Unter IHNEN Herr Hanspeter Bethke aus Saxdorf. Herzlichen Glückwunsch!
Mit Hanspeter Bethke wurde einem bildenden Künstler der Kunstpreis vergeben, der auf drei Gebieten außergewöhnliches geleistet hat, nämlich als Maler, Grafiker, Baurestaurator und - wie ihn wohl die meisten Menschen kennen – Gartengestalter.
Hanspeter Bethke wurde 1935 in Magdeburg geboren und lebte als junger Mensch viele Jahre in Halle, wo er auch von 1954 bis 1959 an der dortigen Kunsthochschule Burg Giebichenstein
„angewandte Malerei“ studierte.
Schon die ersten Schaffensjahre waren geprägt von der Suche und der Herausbildung einer eigenen Position in der künstlerischen Arbeit. Dies brachte ihn zwangsläufig in stete Kollision mit dem engen Auslegungsraster der Gralshüter des „sozialistischen Realismus“. Davon zeugen seine erst späte Verbandsaufnahme 1969 und die Tatsache, dass er, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, viele Jahre als Restaurator von der Altmark bis nach Thüringen arbeitete. Trotzdem war er als Maler bei der 8. und 9. DDR-Kunstausstellung 1977 bzw. 1982 vertreten. Seit den 70er Jahren wurde Saxdorf zu seinem Lebensmittelpunkt. Von 1972 bis 1974 restaurierte er die dortige Kirche. Er entriss den vielfachen Schichtungen der Geschichte die wunderschönen mittelalterlichen Malereien, die wir seitdem in ihr bewundern dürfen. In der Partnerschaft mit Pfarrer Karl-Heinz Zahn schufen sie gemeinsam die „Kulturoase“ Saxdorf.
Es wurde ein Ort für Kunstpleinairs und Konzerte. Und es wurde der Entstehungsort eines Gartens, der durch Schönheit und Individualität jeden Betrachter fasziniert und ins Schwärmen geraten lässt. Nichts ist treffender, als diesen Garten als ein Lebenswerk zu bezeichnen. Der Nachteil an diesem speziellen Lebenswerk ist, dass es kein statisches ist, es von nun ab Generationen genießen und in sich aufnehmen können, sondern, dass dieses Lebenswerk nicht nur ein jährliches, sondern ein tägliches Tätigsein verlangt. Der Ruf des Saxdorfer Pfarrgartens hat die nationale Grenze schon lange übersprungen, bis dahin, dass er selbst Inhalt einer Oper eines niederländischen Komponisten wurde.
Aber auch als Maler und Grafiker blieb Hanspeter Bethke bis heute präsent. Anlässlich seines 75. Geburtstages vor drei Jahren konnte man die vielfältigen Facetten seines Schaffens gleich in vier Ausstellungen sehen – in Halle, Finsterwalde, Altenau und Elsterwerda. Vor einigen Jahren wurden Arbeiten von ihm im Bundeskanzleramt gezeigt. Hanspeter Bethke ist ein anerkannter, eigenwilliger und von der Fachwelt geachteter Künstler, dessen arteigener Stil besonders durch Fantasie, Intuition und einer großen Portion Humor geprägt ist.
Wir wünschen Hanspeter Bethke, dass sein künstlerisches Schaffen uns noch lange ein Wegbegleiter sein wird.
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